Max Baumann

…wohnte in der ersten sozialistischen Arbeiter und Wohnstadt im Bezirk Potsdam, „fühlte sich dort wohl“ und als angehender Architekt in die Armee berufen, wo er schnell strafversetzt wurde. Die Bücher Dostojewskis, der Kontakt zu Musikern und die Bienenzucht, ließen ihn die (Nachwirkungen der) militärische(n) Ausbildung…

Rio Baur

…war 1989 22 Jahre alt und gründet bereits 1980 die Punk-Band “Müllstation”. Aufgrund verschiedener gesellschaftskritischer Lieder kam es 1982 zur Konfrontation mit der Stasi und der Polizei. Download [rechte Maustaste/ Ziel speichern unter]

Peter Brock

.. stand sehr jung vor der Kamera und wurde 1986 freiberuflicher Musiker, wo er „gar nicht schlecht“ Geld verdiente. In der sogenannten „Wendezeit“ eröffnete er mit dem „Cafe Brock“ einen der wichtigsten und bekanntesten Orte, der nichts anderes als die Wohnung Brocks war, für alternative…

Punk in der DDR

Beschränkungen in der Musik sind vor allem in autokratisch geführten Staaten zu finden. In der deutschen Geschichte wurde u.a. die Swing Musik und die Werke vieler zeitgenössischer Komponisten von den Nationalsozialisten verteufelt. Beim Blick zurück auf die Geschichte der DDR sind es vor allem die…

„Ostpunk! Too much future“

…so lautet der Titel eines Dokumentarfilms aus dem Jahr 2006. Die Idee für den Film ergab sich für die Regisseure Carsten Fiebeler und Michael Boehlke zwangsläufig. Denn Punk im Osten war so vielfältig wie Punk im Westen. Doch die Punkgeschichte der DDR ist gerade deshalb…

Radio Glasnost. Historische Aufnahmen der (linken) DDR Opposition.

Das Audioarchiv dokumentiert hier historische Radiosendungen des Berliner Radios 100, ein an internen Auseinandersetzungen zerriebenes Radioprojekt, welches zwischen 1987 und 1991 auch Plattform Autonomer Gruppen in Berlin (West) war. Radio 100 strahlte einmal im Monat Radio Glasnost aus. Für diese Sendung wurden illegal in Ost-Berlin…

Wolfram Föhse

..flog von einer Spezialschule wegen „Wehrlagerverweigerung und Konfirmation„. Hielt sich, während er im evangelischen Umfeld aktiv (unter anderem im Landesjugendkonvent) war, mit unterschiedlichsten Jobs über Wasser und galt zwei Jahre offiziell als „asozial„. Die DDR hatte sich „einen neuen Kritiker herangezogen„. Um das Jahr 1989…

Moritz Götze

…ist seit der Wende einer der bekanntesten Protagonisten einer Post-DDR-Kunstszene. Zuvor machte Götze eine Lehre als Tischler und war später Aushilfsheizer, Möbelrestaurator, Hilfsarbeiter in einer Kohlenanzünderfabrik. Anfang der 80er organisierte er, selbst als Musiker bei „Größenwahn“ aktiv, das erste DDR-weite Punkfestival in der Christuskirche in…

Reinhard Nemson

Der einstige Hochschullehrer – er war vor 1989 am Erziehungswissenschaftlichen Institut der MLU – , beschreibt ein ambivalentes Verhältnis zur sogenannten „Wende„; Aufatmen durch die Umbruchstimmung und Enttäuschung über den Verlauf ergänzen sich. Nach der „Wende“ war der promovierte Pädagoge, der sich auch heute noch…

Alexander Pehlemann

…war bei der Armee, auf einer Offiziersschule in der tiefsten Provinz, und erlebte als 21-jähriger „kaserniert“ die sogenannte Wende. Stark beeinflusst von (sub)kulturellen Bewegungen, erlebte Pehlemann die Ereignisse um das Jahr 1989 persönlich als „Zusammenbruch und Implosion„. Gesellschaftspolitisch nennt er es eine „demokratische Konterrevolution“ –…

Ralph Placke

…war zur „Wende“ 28 Jahre alt und leitete den Studentenclub an der Pädagogischen Hochschule in Halle/Köthen und war damit staatlich Angestellter. Placke beschreibt die Möglichkeiten und Restriktionen beim Betrieb eines solchen Ortes. Die sich auflösenden und dann erst wieder entstehenden Strukturen ergaben für Placke (der…

Roman Ronneberg

…war 1989 17 Jahre alt und spielte in der Punkband „Abraum„, die sich in Wolfen (Sachsen-Anhalt) formierte. Der heutige Diplompädagoge Ronneberg beschreibt die zaghafte Entwicklung einer Opposition in Wolfen, seine unkonkreten Vorstellungen eines anderen DDR-Sozialismus und die Attraktivität einer sich in Halle entwickelnden Politszene, die…

André Sobotta

..war 1989 22 Jahre alt und Mitarbeiter der Kreisfilmstelle Leipzig Land. Die ländliche Lage der Kinos ermöglichte ihm die Realisierung eines erweiterten Programms – unter anderem mit Bands wie „Sandow“ aus dem sogenannten „alternativen Spektrum„. In der FDJ wurde er wegen seines „Outfits“ rausgeworfen. Trotz…

Dirk Stolzenhain

…hatte im Studium Kontakt zur Liedermacherszene in Quedlinburg und beschreibt sich als „keineswegs linientreu“. Stolzenhain berichtet von der Kommunalwahlen 1989, wo er „mit Lineal am Wahltisch“ alle Kandidaten demonstrativ durchgestrichen hat. Nur so, war die Wahl entgültig: „Die Blicke der Wahlhelfer waren wie Dolche„. Stolzenhain…

Jens-Paul Wollenberg

…fühlte sich bereits als Jung-Pionier „nicht wohl„. Alles war „zu preußisch, zu militaristisch und hatte mit meiner Idee des Sozialismus nichts zu tun„. Wollenberg wurde von einem guten Dutzend Stasi-Mitarbeitern bespitzelt und erhielt Auftrittsverbote als Sänger und Rezitator. Er flüchtete aus der Provinz ins „liberale…

Mark Westhusen

…versuchte sich um das Jahr 89 als Auszubildender, war aber viel mehr am Punk interessiert. Deshalb(?) hat er sich dann auch später lieber für ein Studium der Erziehungswissenschaften entschieden und über Punk in der DDR diplomiert. Nachlesbar ist dies in den Büchern „Von Müllstation bis…

Jörg Wunderlich

..war beim „Zusammenbruch“ der DDR 19 Jahre alt, wuchs „stark ideologisch“ auf und wollte in der Tschechoslowakei studieren, weswegen er zum „roten Kloster“ (der letzten Arbeiter-Bauern-Fakultät in der DDR; einem Ort, der auch Ende der 80er Jahre noch eine Walter Ulbricht Statue vor seinem Gebäude…