Thea Ilse

…durfte als Pfarrerstochter kein Abitur machen, wurde Chemielaborantin in Buna und ab 1984 Pfarrerin in Halle-Trotha. Vor allem diese Tätigkeit – „die privilegierte Rolle im Schutzraum der Kirche“ – brachte Ilse die Nähe zur „Kirche von unten“ und enge Kontakte mit ökologischen Arbeitsgruppen: Sie wurde Redakteurin des „Blattwerk“ – einer Zeitschrift zu ökologischen Themen mit Kleinstauflage. Für Ilse, die das Jahr 1988 als ein sehr depressives („die Stadt verfiel, Chemie zerbröselte, ein ewiger Verlust von Menschen, die dachten wie wir„) erlebt hat und an der Klage gegen die offiziellen Ergebnisse der Kommunalwahl 89 beteiligt war, kam die „Wende nicht ganz zufällig vom Himmel„. Ilse will den Zuwachs an Vielfalt nicht missen, bemerkt aber gleichzeitig einen Verlust des Müßiggangs („die Langeweile der DDR„) in den derzeitigen Verhältnissen.

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