In seinem Buch „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED. Rassismus in der DDR“ zeigt der Historiker, Soziologe und Pädagoge Harry Waibel, dass Rassismus, Neonazismus und Antisemitismus Bestandteile des öffentlichen Lebens der DDR waren, aber von der SED-Regierung konsequent geleugnet und geheim gehalten wurden. Es sind für die DDR über 8600 neonazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten dokumentiert, bei denen es Tausende von Verletzten und mindestens zehn Tote gegeben hat. Waibel hatte Einsicht in 1500 unveröffentlichte Dokumente aus den Archiven des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, die diese Angriffe belegen. Er geht in seinem Buch den ideologischen und historischen Ursachen für den Rassismus und Antisemitismus in der DDR nach. Im Interview fragte Radio Corax zuerst Waibel nach der Themenfindung.