Konrad Potthoff

… studierte trotz „chronischer Faulheit“ bis 1981 zunächst Biochemie, später Philosophie in Halle und auch an der Filmhochschule in Babelsberg. Gleichzeitig war er Klubleiter eines FDJ-Studentenklubs (Turm), Rettungssanitäter, Kraftfahrer in Algerien und schließlich freischaffender Autor und Geschäftsführer des Künstlerhauses 188 in Halle. Sehr früh schrieb…

Ralph Placke

…war zur „Wende“ 28 Jahre alt und leitete den Studentenclub an der Pädagogischen Hochschule in Halle/Köthen und war damit staatlich Angestellter. Placke beschreibt die Möglichkeiten und Restriktionen beim Betrieb eines solchen Ortes. Die sich auflösenden und dann erst wieder entstehenden Strukturen ergaben für Placke (der…

Christoph Rackwitz

… hatte eine „luxuriöse“ Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, an der er 1982 sein Diplom ablegte und bis 1987 als Lehrbeauftragter tätig war („es gab ständig Ärger„). Rackwitz war zeitweise CDU-Mitglied und suchte sich ein Atelier auf dem Dorf. Am 3.10.1989 lehnte…

Winfried Radziejewski

…durfte nicht (als Bekannter Wolf Biermanns) als Musikwissenschaftler arbeiten, hatte Berufsverbot, und war im Jahr 1988 schwer erkrankt, weswegen ihm auch Reisen (auch aus therapeutischen Gründen) in die Nähe von Stuttgart, West-Berlin und Holland genehmigt wurden. „Offenheit, Wahrheit und Gerechtigkeit verpflichtet„, bekam es Radziejewski früh…

Dore Richter

…durfte – nach mehreren Verhören der Stasi – seit 1983 keiner Arbeit nachgehen, weil ihr antistaatliche politische Aktivitäten unterstellt wurden. Richter wurde „unauffällig großgezogen„, später politisiert durch ihre Schwester und deren Freunde, die bei ihr die „Sehnsucht“ nach „guten Büchern“ und Musik weckte, während sie…

Lothar Rochau

…wurde als evangelischer Diakon in eine „fast atheistische Stadt“ (Halle-Neustadt) berufen. Dort sammelte sich um Rochau schnell ein junges, intellektuelles Umfeld, welches offene Diskussionen (unter anderem wurden Bücher von Erich Fromm und George Orwell gelesen) führte und so schnell ins Blickfeld der Staatsmacht kam. Auch…

Roman Ronneberg

…war 1989 17 Jahre alt und spielte in der Punkband „Abraum„, die sich in Wolfen (Sachsen-Anhalt) formierte. Der heutige Diplompädagoge Ronneberg beschreibt die zaghafte Entwicklung einer Opposition in Wolfen, seine unkonkreten Vorstellungen eines anderen DDR-Sozialismus und die Attraktivität einer sich in Halle entwickelnden Politszene, die…

Uwe Larsen Röver

…arbeitete um das Jahr 1989 in der Verwaltung eines Naturschutzinstituts, wodurch er Einblicke in die verheerenden Umweltzustände der DDR gewinnen konnte. Larsen Röver war eine knappe Dekade in der SED organisiert. Die immer häufiger werdenden offensichtlichen Widersprüche zwischen Realität und Anspruch des real existierenden Sozialismus,…

Götz Rubisch

…machte Mitte der 70er Jahre kurzzeitig in der DDR Piratenradio. Nicht ohne Konsequenzen. Für die Vorstellung einer veränderten DDR fehlte ihm nach eigener Aussage die Phantasie. Mit Überraschung nahm Rubisch zur Kenntnis nicht auf den – Anfang der 90er von der Bildzeitung veröffentlichten – Listen…

Rainer Schade

Der DDR-Alltag unterschied sich wenig vom heutigen bei Rainer Schade; Ein (ein)finden in der Nische der Künste; „Aus heutiger Sicht ging [in der DDR] mehr, als manche denken„. Schade arbeitet(e) mit Grafiken und Cartoons, eine „ewige Gratwanderung, ein Ausprobieren„. Durch längere Aufenthalte in Łódź hatte Schade…

Eva Maria Scherf

…veröffentlicht heute Bücher zur Lokalgeschichte, während sie auf einer großen Bürgerversammlung am 15.10.1989 in der Pauluskirche Halle (Titel der Veranstaltung:“Gewaltfreiheit für unsere Stadt„) als Delegierte wirkte und auf der ersten Diskussionsveranstaltung zwischen SED und Opposition im Volkspark als Rednerin sprach. Zuvor leitete Scherf den universitären…

Stefan Schleicher

..absolvierte seine Ausbildung und Arbeit bei der Verkehrspolizei, um ab 1985 bei der Kriminalpolizei in Halle tätig zu sein. Er habe jede Montagsdemo mitgemacht – „natürlich auf der anderen Seite„. Einen Willen zu Veränderung der Verhältnisse hat Schleicher nicht verspürt, eine Demokratisierung der Polizei habe…

Werner Schönfeld

…lehnte eine Offizierslaufbahn ab und musste mit den Konsequenzen, die eine Einschränkung der beruflichen Laufbahn bedeuteten, leben und widmete sich der Fotografie – vor allem in Halle. Dabei dokumentierte er den systematischen Zerfall der Alt-Stadt; das angedachte und allmähliche Verschwinden der Altbausubstanz. Trotz Organisierung im…

Wolfgang Schuster

…studierte Tierzucht und wohnte unweit der Saale. Mit Geburt der Kinder begann ein Nachdenken über die ökologischen Zustände der DDR, in Folge dessen erwuchs bei Schuster ein Engagement in der ökologischen Arbeitsgruppe beim Kirchenkreis Halle, wo monatlichen Treffen dem Informationsaustausch sowie der Sensibilisierung für den…

Andrea Seifert

.. war 1989 15 Jahre alt und besuchte das “Institut zur Vorbereitung auf das Auslandsstudium”. Klingt staatstragend und war es auch. Andrea Seifert hatte das Ziel in Prag Biologie zu studieren. Download mit [rechte Maustaste] [Ziel speichern unter]

Petra Sitte

…war zweite Sekretärin der FDJ-Kreisleitung an der Martin-Luther-Universität in Halle. Der Umbruch der Lebensumstände bedeutete für sie vor allem einen Verlust. Rückblickend beschreibt sie die Veränderungen, die die politische Funktion in der FDJ an ihr bewirkte und berichtet über Fehler einer staatstreuen jungen Erwachsenen, die…

Ralf-Torsten Speler

…ist Sohn eines privaten Kunsthändlers, Kunsthistoriker und einer der Initiatoren der Wiederbelebung von Burschenschaftsmännerbünden in Halle. Ralf-Torsten Speler berichtet auch über den privaten Kunsthandel und das Verhältnis zur Kunst in der DDR. Download [rechte Maustaste] [Ziel speichern unter]

Dirk Stolzenhain

…hatte im Studium Kontakt zur Liedermacherszene in Quedlinburg und beschreibt sich als „keineswegs linientreu“. Stolzenhain berichtet von der Kommunalwahlen 1989, wo er „mit Lineal am Wahltisch“ alle Kandidaten demonstrativ durchgestrichen hat. Nur so, war die Wahl entgültig: „Die Blicke der Wahlhelfer waren wie Dolche„. Stolzenhain…

Ralf Steinhausen

…war überzeugt, dass die „DDR keine schlechte Sache“ sei und verbrachte die direkte Vorwendezeit in der Sowjetunion (in Ufa) und wurde – wieder zurück – zur NVA in Grenznähe einberufen. Er hatte es mit Ausgangssperren und Kasernierung zu tun. Zum Unmut der (Unter)offiziere wurden, in…

Simone Trieder

…arbeitete  – erst in Zwickau, dann in Karl-Marx Stadt – als Assistentin am Theater, wo zwischen den Zeilen gespielt und gesprochen werden konnte. Neben der „Insel Theater“ wurde Trieder zunehmend schriftstellerisch tätig. Ein Großteil ihrer Familie reiste aus. 1986 war sie mit ihrem Ensemble auf…