Rainer Schade

Der DDR-Alltag unterschied sich wenig vom heutigen bei Rainer Schade; Ein (ein)finden in der Nische der Künste; „Aus heutiger Sicht ging [in der DDR] mehr, als manche denken„. Schade arbeitet(e) mit Grafiken und Cartoons, eine „ewige Gratwanderung, ein Ausprobieren„. Durch längere Aufenthalte in Łódź hatte Schade…

Eva Maria Scherf

…veröffentlicht heute Bücher zur Lokalgeschichte, während sie auf einer großen Bürgerversammlung am 15.10.1989 in der Pauluskirche Halle (Titel der Veranstaltung:“Gewaltfreiheit für unsere Stadt„) als Delegierte wirkte und auf der ersten Diskussionsveranstaltung zwischen SED und Opposition im Volkspark als Rednerin sprach. Zuvor leitete Scherf den universitären…

Stefan Schleicher

..absolvierte seine Ausbildung und Arbeit bei der Verkehrspolizei, um ab 1985 bei der Kriminalpolizei in Halle tätig zu sein. Er habe jede Montagsdemo mitgemacht – „natürlich auf der anderen Seite„. Einen Willen zu Veränderung der Verhältnisse hat Schleicher nicht verspürt, eine Demokratisierung der Polizei habe…

Werner Schönfeld

…lehnte eine Offizierslaufbahn ab und musste mit den Konsequenzen, die eine Einschränkung der beruflichen Laufbahn bedeuteten, leben und widmete sich der Fotografie – vor allem in Halle. Dabei dokumentierte er den systematischen Zerfall der Alt-Stadt; das angedachte und allmähliche Verschwinden der Altbausubstanz. Trotz Organisierung im…

Wolfgang Schuster

…studierte Tierzucht und wohnte unweit der Saale. Mit Geburt der Kinder begann ein Nachdenken über die ökologischen Zustände der DDR, in Folge dessen erwuchs bei Schuster ein Engagement in der ökologischen Arbeitsgruppe beim Kirchenkreis Halle, wo monatlichen Treffen dem Informationsaustausch sowie der Sensibilisierung für den…

Andrea Seifert

.. war 1989 15 Jahre alt und besuchte das “Institut zur Vorbereitung auf das Auslandsstudium”. Klingt staatstragend und war es auch. Andrea Seifert hatte das Ziel in Prag Biologie zu studieren. Download mit [rechte Maustaste] [Ziel speichern unter]

Petra Sitte

…war zweite Sekretärin der FDJ-Kreisleitung an der Martin-Luther-Universität in Halle. Der Umbruch der Lebensumstände bedeutete für sie vor allem einen Verlust. Rückblickend beschreibt sie die Veränderungen, die die politische Funktion in der FDJ an ihr bewirkte und berichtet über Fehler einer staatstreuen jungen Erwachsenen, die…

André Sobotta

..war 1989 22 Jahre alt und Mitarbeiter der Kreisfilmstelle Leipzig Land. Die ländliche Lage der Kinos ermöglichte ihm die Realisierung eines erweiterten Programms – unter anderem mit Bands wie „Sandow“ aus dem sogenannten „alternativen Spektrum„. In der FDJ wurde er wegen seines „Outfits“ rausgeworfen. Trotz…

Ralf-Torsten Speler

…ist Sohn eines privaten Kunsthändlers, Kunsthistoriker und einer der Initiatoren der Wiederbelebung von Burschenschaftsmännerbünden in Halle. Ralf-Torsten Speler berichtet auch über den privaten Kunsthandel und das Verhältnis zur Kunst in der DDR. Download [rechte Maustaste] [Ziel speichern unter]

Dirk Stolzenhain

…hatte im Studium Kontakt zur Liedermacherszene in Quedlinburg und beschreibt sich als „keineswegs linientreu“. Stolzenhain berichtet von der Kommunalwahlen 1989, wo er „mit Lineal am Wahltisch“ alle Kandidaten demonstrativ durchgestrichen hat. Nur so, war die Wahl entgültig: „Die Blicke der Wahlhelfer waren wie Dolche„. Stolzenhain…

Ralf Steinhausen

…war überzeugt, dass die „DDR keine schlechte Sache“ sei und verbrachte die direkte Vorwendezeit in der Sowjetunion (in Ufa) und wurde – wieder zurück – zur NVA in Grenznähe einberufen. Er hatte es mit Ausgangssperren und Kasernierung zu tun. Zum Unmut der (Unter)offiziere wurden, in…

Simone Trieder

…arbeitete  – erst in Zwickau, dann in Karl-Marx Stadt – als Assistentin am Theater, wo zwischen den Zeilen gespielt und gesprochen werden konnte. Neben der „Insel Theater“ wurde Trieder zunehmend schriftstellerisch tätig. Ein Großteil ihrer Familie reiste aus. 1986 war sie mit ihrem Ensemble auf…

Michael Viebig

..wollte „schon immer Geschichte studieren„, absolvierte drei Jahre Wehrdienst, war ab 1982 in Halle und berichtet über Einschränkungen während der universitären Ausbildung Ende der 80er Jahre, die Abgeschiedenheit der sächsischen Provinz, die Rahmenbedingungen kritischer Auseinandersetzung (vor allem) in Berlin (etwa im Umfeld der Zionskirche), die…

Martina Voigt

… war vor und nach dem Umbruch im Schuldienst. Sie unterrichtete Russisch – später dann Englisch – im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte. Voigt berichtet von ihren Erfahrungen in den verschiedenen Schul- und Gesellschaftsformen, die sie vor und nach der „Wende“ erlebt hat, von ihren Erlebnissen in…

Gotthard Voß

…arbeitete ab 1965 im Institut für Denkmalpflege in Halle und war als Landeskonservator in Sachsen-Anhalt für den Denkmalbestand in den Bezirken Halle und Magdeburg zuständig. Die Plan- und Mangelwirtschaft der DDR sei „überfordert gewesen“ mit dem Denkmalbestand, man habe „wenig machen können“ gegen den Zerfall…

Matthias Waschitschka

…wurde -nachdem er in Halle-Neustadt vor allem in der von Lothar Rochau organisierten „offenen Jugendarbeit“ politisch sensibilisiert wurde – in der DDR wegen Wehrdienstverweigerung vom Studium ausgeschlossen, engagierte sich in Umweltgruppen und kirchlichen Initiativen, sympathisierte mit anarchistischen Ideen (während er heute CDU Mitglied ist), organisierte…

Jan Wätzold

… wollte Spion für die „gute Sache“ werden und kam ins Wachregiment der Staatssicherheit, wo er „unehrenhaft entlassen“ wurde. Wätzolds Vater war Redakteur der „Freiheit„, während er selbst 1989 als Buchhändler nach Berlin ging. Er war „sauer über diejenigen, die die Wende angekurbelt haben“ und…

Dietmar Nikolai Webel

… wurde 1976 wegen Staatsverleumdung inhaftiert und verweigerte den Wehrdienst total. Seit 1984 arbeitete er als Diakon mit Kindern in der Kirche. Webel sorgte in Halle für die Sicherung der Stasiunterlagen und war 1990 Gründungsmitglied des DDR-Bürgerkomitees in Leipzig. Download mit [rechte Maustaste] [Ziel speichern…

Jan Weien

… studierte bis 1989 wissenschaftlichen Kommunismus in Moskau, im August 89 trat er eine Stellung am Lehrstuhl für Geschichte sozialistischer Utopien an der Uni Leipzig an und verließ nach der sogenannten Wende den “Elfenbeinturm Universität”, um für unterschiedliche Firmen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und…

Ralf Wendt

…war 1989 – nachdem er den von oben bestimmten Ausbildungsweg verweigerte – in einem Antiquariat tätig und nutzte dies unter anderem um die verkauften Bücher in Flugblättern zu verpacken. In Oppositionskreisen war Wendt als „rot verschrien“ und erlebte immer wieder das die DDR zwar ein…